Schädlinge und Krankheiten von Cannabispflanzen

Einleitung

Der Anbau von Hanfpflanzen und Cannabispflanzen ist eine faszinierende und bereichernde Tätigkeit, die jedoch auch ihre Herausforderungen mit sich bringt. Krankheiten und Schädlinge sind häufige Probleme, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Gärtner betreffen können. Diese Bedrohungen können Ihre Cannabispflanzen erheblich schwächen, den Ertrag verringern und die Qualität der Ernte mindern. Verschiedene Faktoren wie unzureichende Luftzirkulation, hohe Luftfeuchtigkeit und unsaubere Anbaubedingungen bieten ideale Voraussetzungen für Schädlinge wie Spinnmilben, Blattläuse, Thripse und Weiße Fliegen sowie für Krankheiten wie Echten Mehltau und Schimmel.

Es ist wichtig zu verstehen, warum Ihre Cannabispflanze oder Marijuanapflanze anfällig für diese Probleme ist und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um sie zu schützen. In diesem Artikel werden wir die häufigsten Probleme bei Cannabispflanzen beleuchten und Ihnen zeigen, wie Sie mit natürlichen und chemischen Mitteln effektiv gegen Schädlinge und Krankheiten vorgehen können. Darüber hinaus erfahren Sie, welche vorbeugenden Maßnahmen und Pflegetechniken Ihnen helfen, die Gesundheit Ihrer Hanfpflanzen und Cannabispflanzen zu stärken und eine erfolgreiche Ernte zu sichern. 

 

Die Häufigsten Krankheiten bei Cannabispflanzen 

 

Echter Mehltau bei Cannabis

Cannabis-Mildew

 

 

 

 

 

Symptome: Weißer, pudriger Belag auf den Blättern.
Mehltau bekämpfen (Natürlich): Neemöl, Milch-Wasser-Mischung (1:9), Backpulver- Sprühlösung (1 Teelöffel auf 1L Wasser), Knoblauchextrakt.
Mehltau bekämpfen (Chemisch): Fungizide wie Schwefel- oder Kaliumbicarbonat-Lösungen.
Vorbeugung: Gute Luftzirkulation, Vermeidung von übermäßigem Bewässern und Überdüngen mit Stickstoff, konstante Temperaturen, entfernen von alten Pflanzenresten, genügen Abstand zwischen den Pflanzen, Pflanzen nicht Abends sondern Morgens gießen 

Falscher Mehltau bei Cannabis

 

Symptome: Gelbliche bis braune Flecken auf der Oberseite der Blätter, grauer bis violetter Schimmel auf der Unterseite.
Falschen Mehltau bekämpfen (Natürlich): Neemöl, Knoblauch-Sud.
Falschen Mehltau bekämpfen (Chemisch): Fungizide, die speziell für falschen Mehltau zugelassen sind.
Vorbeugung: Drainage verbessern, Gießen direkt an den Wurzeln um die Blätter trocken zu halten, Fruchtfolge, resistente oder tolerante Sorten wählen, Entfernen von befallenen Pflanzenteilen

 

Cannabis und Grauschimmel / Schimmel in den Blüten (Botrytis)

Budrot

Symptome: Graue, schimmelartige Beläge, die Blüten und Blätter verfaulen lassen.
Grauschimel bekämpfen (Natürlich): Bacillus subtilis (nützliche Bakterien), Komposttee.
Grauschimmel bekämpfen (Chemisch): Fungizide wie Fenhexamid oder Iprodion.
Vorbeugung: 
Ausreichende Luftzirkulation: Eine gute Belüftung im Anbauraum ist entscheidend. Ventilatoren sollten so positioniert werden, dass die Luft gleichmäßig durch die Pflanzen strömt.
Niedrige Luftfeuchtigkeit: Die relative Luftfeuchtigkeit sollte möglichst niedrig gehalten werden, insbesondere während der Blütephase, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Genügend Abstand zwischen den Pflanzen: Ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen verbessert die Luftzirkulation und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Schimmel.

Gründliche Sauberkeit: Regelmäßige Reinigung des Anbaugebiets, um Pilzsporen und andere Krankheitserreger zu entfernen.
Sorgfältige Inspektion: Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen auf Anzeichen von Schimmel, um frühzeitig eingreifen zu können.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen lässt sich das Risiko von Schimmel in den Blüten erheblich reduzieren, was zu einer gesünderen und ertragreicheren Ernte führt.

Die häufigsten Schädlinge bei Cannabispflanzen

Spinnmilben auf Cannabispflanzen

Spinnmilben

 

 

 

 

 


Symptome:
 Kleine gelbe/weiße Punkte auf den Blättern, feine Spinnweben und Tiere an der Unterseite der Blätter.

Spinnmilben bekämpfen (Natürlich): Raubmilben (Phytoseiulus persimilis), Neemöl, Insektizide Seifen.

Spinnmiblen bekämpfen (Chemisch): Akarizide wie Abamectin.
Vorbeugung: Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen, Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, senkung der Temperatur
Konsumrisiken: Wenn Cannabis mit Spinnmilben oder deren Rückständen konsumiert wird, können die Weben und Kotpartikel eingeatmet werden, was zu Reizungen der Atemwege und allergischen Reaktionen führen kann. 

Cannabispflanzen und Blattläuse

Blattlause

Symptome: Verkrümmte Blätter, klebriger Honigtau auf den Blättern.
Blattläuse bekämpfen (Natürlich): Marienkäfer, Neemöl, Knoblauch-Spray.
Blattläuse bekämpfen (Chemisch): Insektizide wie Pyrethrine.
Vorbeugung: Regelmäßige Inspektion, Förderung nützlicher Insekten.
Konsumrisiken: Der Honigtau und die Blattlaus-Exkremente können beim Konsum von Cannabis zu
unangenehmen Geschmacks- und Raucherlebnissen führen. Es besteht auch die Möglichkeit einer leichten bakteriellen Kontamination. 

Thripse auf Cannabispflanzen

Thripse_Schadensbild

 

 

 

 

 

 

Symptome: Silbrig glänzende Flecken auf den Blättern, verkümmerte Blattentwicklung, angefressene Blüten.
Thripse bekämpfen (Natürlich): Raubmilben (Amblyseius cucumeris), Neemöl, Knoblauch-Spray.

Thripse bekämpfen (Chemisch):Insektizide wie Spinosad oder Pyrethrine.
Vorbeugung: Blautafeln, regelmäßige Inspektionen, Kontrolle des Raumklimas.
Konsumrisiken: Thrips-Kot und -Rückstände können allergische Reaktionen und Reizungen beim Konsum verursachen. Bei starkem Befall könnten auch Pflanzenviren auf das Cannabis übertragen werden. 

Cannabis und Trauermücken

Trauermuecken_auf_Gelbtafel

Symptome: Kleine schwarze Fliegen in der Nähe der Erde, Larven, die die Wurzeln fressen.
Trauermücken bekämpfen (Natürlich): Gelbtafeln, Bacillus thuringiensis israelensis (BTI), Nematoden (Steinernema feltiae), Raubmilben.
Trauermücken bekämpfen (Chemisch): Insektizide wie Azadirachtin.
Vorbeugung: Gießmanagement, Verwendung von sandiger Erde auf der Oberfläche der Töpfe, Nematoden, Vermeidung von Überwässerung.
Konsumrisiken: Obwohl die erwachsenen Trauermücken selbst beim Konsum nicht direkt gefährlich sind, können kontaminierte Pflanzen Schimmelsporen enthalten, die gesundheitsschädlich sein können, insbesondere für Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Trauermücken sind lästige Insekten, die sich in Ihrem Zuhause ausbreiten können, auch wenn sie nicht zwangsläufig bereits mit den gekauften Pflanzen eingeführt wurden. Oft wird vermutet, dass sie durch unsaubere Bedingungen im Gartencenter oder beim Pflanzenverkäufer übertragen werden. Jedoch gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Trauermücken ihren Weg zu Ihnen finden können.

Die Häufigsten Ursachen für einen Trauermückenbefall:

Zu Feuchte Erde
Gekaufte Erde (Pflanzenerde kann bereits Eier oder Larven von Trauermücken enthalten, die sich unter günstigen Bedingungen entwickeln können.)

Andere befallene Pflanzen (Es könnten sich schon Trauermücken in deiner Wohnung aufhalten)
Lüften der Wohnung (Trauermücken können durch offene Fenster und Türen in Ihr Zuhause gelangen, besonders im Sommer)
Organisches Material (Verrottende Pflanzenreste oder ungeeignete Komposte können Trauermücken anziehen und als Nahrungsquelle dienen) 

 

Weiße Fliege

Weisse_Fliege_Cannabis

Symptome: Kleine weiße Fliegen, die bei Berührung aufsteigen, gelbe Flecken auf den Blättern.

Natürliche Lösungen:Gelbtafeln, Raubwanzen (Macrolophus pygmaeus), Neemöl.
Chemische Lösungen: Insektizide wie Imidacloprid oder Pyrethrine.
Vorbeugung: Einsatz von Insektenschutznetzen, regelmäßige Kontrolle der Pflanzen.
Konsumrisiken: Der Konsum von Cannabis, das mit Weißen Fliegen kontaminiert ist, kann zu ähnlichen Problemen wie bei Blattläusen führen, einschließlich schlechterem Geschmack und möglichen allergischen Reaktionen.

Risiken beim Konsum von mit Schädlingen befallenem Cannabis
Der Konsum von mit Schädlingen befallenem Cannabis kann zu Atemwegsreizungen, allergischen Reaktionen und in einigen Fällen zu Infektionen führen, insbesondere wenn die Schädlinge Bakterien oder Pilzsporen tragen.


 

Risiken beim Konsum von Chemischen Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen bei Cannabispflanzen

Pyrethrine: Natürliches Insektizid, wirkt schnell gegen Blattläuse, Thripse und Weiße Fliegen. Rückstände können allergische Reaktionen und Atembeschwerden verursachen.
Neemöl (Azadirachtin): Biologisches Insektizid und Fungizid, wirksam gegen Spinnmilben, Blattläuse, Thripse und Weiße Fliegen. Sicher, aber kann bitteren Geschmack hinterlassen.
Abamectin: Akarizid und Insektizid, sehr effektiv gegen Spinnmilben. Rückstände können neurologische und gastrointestinale Symptome verursachen.
Spinosad: Biologisches Insektizid, wirksam gegen Thripse, Trauermücken und Blattläuse. Sicher, aber kann allergische Reaktionen auslösen.
Imidacloprid: Systemisches Insektizid, wirksam gegen Weiße Fliegen und Blattläuse. Rückstände können neurologische und kardiovaskuläre Symptome verursachen.

Risiken beim Konsum

Gesundheitsrisiken: Chemische Rückstände können neurologische, gastrointestinale und respiratorische Beschwerden verursachen.
Allergische Reaktionen: Einige Insektizide können Hautreizungen und Atembeschwerden hervorrufen.
Geschmacks- und Aroma-Einbußen: Rückstände können den Geschmack und das Aroma des Cannabis negativ beeinflussen.
Regulatorische Risiken: Unsachgemäßer Einsatz von Chemikalien kann rechtliche Konsequenzen haben und die Marktfähigkeit beeinträchtigen.

Empfehlungen zur sicheren Anwendung
Befolgung der Anweisungen: Verwenden Sie chemische Mittel gemäß den Herstelleranweisungen und achten Sie auf die Dosierung und Wartezeiten.

Einhaltung der Wartezeiten: Sicherstellen, dass genügend Zeit zwischen der letzten Anwendung und der Ernte liegt.
Sicherheitsausrüstung: Tragen Sie Schutzausrüstung wie Handschuhe und Atemschutzmasken.
Kombination mit natürlichen Methoden: Verwenden Sie chemische Mittel in Kombination mit natürlichen Bekämpfungsmethoden, um den Chemikalieneinsatz zu minimieren.

Durch bewusste Anwendung können chemische Mittel effektiv gegen Schädlinge eingesetzt werden, während die Risiken beim Konsum minimiert werden. Wir empfehlen trotzdem erst natürliche Wege zu probieren bevor man Chemische Alternativen verwendet

So bekommst du gesündere und kräftigere Hanf Pflanzen

1. Düngung
Organische Dünger: Kompost, Wurmhumus, Algenextrakte.

Mineralische Dünger: Speziell formulierte Nährstoffmischungen für Cannabis mit ausgewogenem Verhältnis von N-P-K (Stickstoff-Phosphor-Kalium).
Vorbeugung von Mangelerscheinungen: Regelmäßige Bodenanalysen, um den Nährstoffbedarf genau zu bestimmen.

2. Boden und Substrat
Qualität des Bodens: Verwendung von gut durchlüftetem, nährstoffreichem Boden oder Substrat. Kokosfasern und Perlit können die Durchlüftung verbessern.

Mykorrhiza-Pilze: Diese symbiotischen Pilze verbessern die Nährstoffaufnahme und stärken das Wurzelsystem.

3. Allgemeine Pflege
Licht: Ausreichende Lichtzufuhr, sei es durch Sonnenlicht oder künstliche Beleuchtung, um das Wachstum zu fördern.

Bewässerung: Gleichmäßiges und bedarfsgerechtes Gießen, Vermeidung von Staunässe.
Luftzirkulation: Verwendung von Ventilatoren, um die Luftzirkulation zu verbessern und Schimmelbildung zu verhindern.

Präventive Maßnahmen
Regelmäßige Inspektionen: Frühzeitiges Erkennen von Schädlingsbefall hilft, größere Probleme zu vermeiden.

Luftzirkulation und Feuchtigkeitskontrolle: Diese Maßnahmen verhindern die Ansiedlung von Schädlingen und die Ausbreitung von Krankheiten.
Saubere Anbaubedingungen: Ein sauberes Anbauumfeld verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schädlingsbefalls.

Durch eine Kombination aus präventiven Maßnahmen, natürlichen und, wenn nötig, chemischen Lösungen können Cannabispflanzen gesund und schädlingsfrei gehalten werden. Dies sichert nicht nur die Qualität der Ernte, sondern auch die Sicherheit beim Konsum.

Fazit
Die Pflege von Cannabispflanzen erfordert Aufmerksamkeit und Wissen über potenzielle Krankheiten und Schädlinge sowie präventive Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit der Pflanzen. Durch den Einsatz von natürlichen und chemischen Mitteln, die richtige Düngung und Pflege kann man die Pflanzen optimal unterstützen und eine reiche Ernte sichern. Regelmäßige Kontrollen und eine gute Anbaupraxis sind der Schlüssel zum Erfolg.

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