In der Welt der Hanfpflanzen herrscht eine Art stille Revolution. Die vertrauten Begriffe Indica, Sativa und Ruderalis wurden von einem neuen Klassifikationssystem abgelöst, das den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Hier erklären wir die Veränderungen – und warum es an der Zeit ist, sich von den alten Labels zu verabschieden.
Die alte Schule der Cannabispflanzen, der Geschichtliche Hintergrund:
Seit Jahrhunderten haben Menschen Cannabis aufgrund seiner vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und Effekte kultiviert. Die traditionelle Einteilung von Cannabis in Indica, Sativa und Ruderalis basiert auf morphologischen und geografischen Unterschieden, die erstmals im 18. Jahrhundert dokumentiert wurden:
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Cannabis sativa: Dieser Begriff wurde 1753 vom schwedischen Botaniker Carl Linnaeus eingeführt, um die hohen, schlanken Pflanzen zu beschreiben, die in Europa und Westasien verbreitet waren. Sativa-Pflanzen sind bekannt für ihre energetisierende Wirkung und werden oft mit kreativitätsfördernden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften assoziiert.
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Cannabis indica: Im Jahr 1785 klassifizierte der französische Biologe Jean-Baptiste Lamarck eine andere Art von Cannabis, die in Indien und den umliegenden Regionen gefunden wurde. Diese Pflanzen waren kürzer, buschiger und hatten breitere Blätter als die Sativa-Variante. Indica-Pflanzen wurden für ihre beruhigenden und entspannenden Effekte bekannt.
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Cannabis ruderalis: Diese weniger bekannte und kleinere Unterart wurde in den 1920er Jahren in Russland und Zentralasien entdeckt. Ruderalis-Pflanzen sind für ihre Fähigkeit zur Autoflowering bekannt, was bedeutet, dass sie unabhängig von der Lichtperiode blühen. Diese Eigenschaft machte sie besonders für die Zucht neuer Cannabissorten nützlich.
Wie entschieden wurde, was Cannabis Indica, Sativa oder Ruderalis ist
Die Entscheidung, ob eine Pflanze als Indica, Sativa oder Ruderalis klassifiziert wurde, beruhte hauptsächlich auf physischen Merkmalen und dem geografischen Ursprung:
- Indica: Kurze, buschige Pflanzen mit breiten Blättern, hauptsächlich aus dem indischen Subkontinent und Zentralasien. Sie wurden oft als stark beruhigend und körperlich entspannend beschrieben.
- Sativa: Hohe, schlanke Pflanzen mit schmalen Blättern, vorwiegend aus tropischen und subtropischen Regionen. Diese Pflanzen galten als energetisierend und geistig stimulierend.
- Ruderalis: Kleine, unscheinbare Pflanzen, die in harschen Klimazonen wie Russland und Zentralasien gedeihen. Sie wurden weniger wegen ihrer psychoaktiven Effekte, sondern wegen ihrer autoflowering Eigenschaften geschätzt.
Die Wahrheit kommt ans Licht: Genetische Überlappungen
Moderne genetische Studien haben enthüllt, dass die Grenzen zwischen Indica und Sativa Cannabispflanzen oft verschwimmen. Tatsächlich gibt es erhebliche genetische Überschneidungen zwischen diesen beiden Kategorien, was die klare Trennung schwierig macht. Hinzu kommt die weit verbreitete Hybridisierung – fast jede verfügbare Sorte ist eine Kreuzung aus beiden.
Ein neuer Ansatz für Hanfpflanzen: Afghanica, Indica und Sativa
Die Cannabis-Wissenschaftler von heute schlagen ein neues System vor, das genetische und geografische Unterschiede besser widerspiegelt:
- Cannabis afghanica:
- Herkunft: Afghanistan und angrenzende Regionen wie Pakistan und Nordwestindien.
- Merkmale: Kurze, buschige Pflanzen mit hohen THC-Gehalten.
- Wirkung: Stark sedierend und entspannend.
- Cannabis indica:
- Herkunft: Indien, Nepal und die Himalaya-Region.
- Merkmale: Mittelgroße Pflanzen mit dichten Blütenständen.
- Wirkung: Entspannend, aber milder als afghanica.
- Cannabis sativa:
- Herkunft: Tropische und subtropische Regionen wie Südamerika, Afrika und Südostasien.
- Merkmale: Große, schlanke Pflanzen.
- Wirkung: Energetisierend und zerebral.
Warum das neue System sinnvoller ist
- Genetische Klarheit: Beruht auf tatsächlichen genetischen Unterschieden.
- Geografische Herkunft: Berücksichtigt die evolutionären Anpassungen der Pflanzen an ihre Umwelt.
- Chemische Profile: Ermöglicht eine genauere Beschreibung der Cannabinoid- und Terpengehalte.
Terpene und Cannabinoide in der Hanfpflanze - Die chemische Wahrheit
Ein weiterer Grund, die alte Einteilung hinter sich zu lassen, ist das Verständnis der chemischen Profile. Die Wirkung von Cannabis hängt mehr von der Kombination von Cannabinoiden (wie THC und CBD) und Terpenen (aromatische Verbindungen) ab als von der bloßen Klassifizierung als Indica oder Sativa. Terpene wie Myrcen, Limonen und Linalool können die Effekte erheblich beeinflussen und tragen zu dem bei, was oft als "Entourage-Effekt" bezeichnet wird.
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Die ironische Krönung für Besserwisser
Also, wenn das nächste Mal ein selbsternannter Cannabis-Guru Ihnen mit alten Weisheiten über Indica und Sativa kommen will, können Sie ihm mit einem Lächeln sagen: "Es gibt ein neues Kapitel in der Cannabis-Bibel – und es sieht so aus, als hätten Sie die Nachhilfe verpasst."
Die Herausforderung der Umsetzung
Obwohl die neuen Erkenntnisse wissenschaftlich fundierter sind, gestaltet sich die Umsetzung schwierig. Viele Webshops, Verkaufsstrategien und Kaufentscheidungen basieren immer noch auf der alten Indica-Sativa-Ruderalis-Schablone. Diese Umstellung wird Zeit und Aufklärung erfordern, aber letztlich werden die neuen Methoden für mehr Klarheit und Genauigkeit sorgen und den Verbrauchern helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Fazit: Auf zu neuen Ufern
Es ist an der Zeit, die alten Labels Indica, Sativa und Ruderalis in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Die neue Einteilung in Cannabis afghanica, Cannabis indica und Cannabis sativa reflektiert die wissenschaftliche Realität besser und hilft uns, die Vielfalt und die Wirkungen von Cannabis präziser zu verstehen. Also, ein Hoch auf die neue Ära der Cannabis-Klassifikation!
Mit diesem Wissen bewaffnet, können Sie nun Ihre nächste Cannabissorte mit einem wissenden Lächeln auswählen – und vielleicht auch ein bisschen Ironie im Hinterkopf, wenn jemand von den alten Begriffen spricht.